Redakteur*innen arbeiten bei Printmedien, Nachrichtenagenturen sowie für Hörfunk und Fernsehen. Sie sind für die inhaltliche Gestaltung von Zeitungen, Zeitschriften, Sendungen usw. zuständig. Sie gestalten die Themenwahl, sichten, lesen und redigieren die Beiträge, die von den Journalist*innen und Mitarbeiter*innen verfasst werden, stellen sie zusammen und schreiben auch eigene Artikel und Kommentare. Sie bereiten die Informationen und Beiträge mediengerecht auf und organisieren und koordinieren alle Arbeitsschritte der Produktion.
Redakteur*innen arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen, mit Journalist*innen aus unterschiedlichen Bereichen, mit Nachrichtensprecher*innen sowie mit Grafiker*innen, Fotograf*innen, Kameraleuten, Tontechniker*innen usw.
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
Für den Beruf Redakteur*in gibt es keine formal geregelte Ausbildung. Eine Ausbildung im Bereich Journalismus bildet eine gute Zugangsmöglichkeit, aber auch ein Studium z. B. in Publizistik, Kommunikationswissenschaften, Germanistik oder Politikwissenschaften kann den Einstieg in den Beruf erleichtern. Je nach konkretem inhaltlichem Schwerpunkt können auch unterschiedliche andere Studien im Bereich Wirtschaft, Kultur, Medien usw. einen Zugang ermöglichen. Eine journalistische Zusatzausbildung ist in solchen Fällen hilfreich.
Aus- und Weiterbildungsangebote in unterschiedlichen Spezialisierungsbereichen bietet insbesondere die Österreichische Medienakademie, beispielsweise mit dem Journalismus-Kolleg.
Nähere Infos: Österreichische Medienakademie – Ausbildungsinstitut für Journalistinnen und Journalisten
https://oema.at/
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:
a) freiberufliche Tätigkeit als Journalist*in, Publizist*in oder Schriftsteller*in
Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist/Journalistin, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.
b) Freie Gewerbe:
Informationen zum „Freien Gewerbe“:
freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirksverwaltungsbehörde). Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.
Liste der Freien Gewerbe:
In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.
ALLGEMEINE HINWEISE:
Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.
In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.
Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
Redakteur*innen arbeiten bei der Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen, Nachrichtenagenturen und Rundfunk- und Fernsehanstalten. Dort leiten sie verschiedene Ressorts und Abteilungen, z. B. Innenpolitik, Außenpolitik, Sport, Wirtschaft, Kultur. Redakteur*innen halten sich über die Meldungen von nationalen und in internationalen Nachrichtenagenturen auf dem Laufenden, sie entscheiden über die Themenauswahl, und in welcher Form und in welchem Umfang die Beiträge gestaltet und präsentiert werden. Sie führen Interviews mit Personen der Öffentlichkeit und besuchen Pressekonferenzen, Ausstellungen usw. Sie bearbeiten (redigieren) die Beiträge der Journalist*innen und anderer Mitarbeiter*innen, stellen sie zusammen, wählen Fotos und Bildmaterialien aus und besprechen die zu produzierende Ausgabe in Redaktionssitzungen. Sie schreiben Berichte, Kommentare und Features auch selbst.
Redakteur*innen, die in Rundfunk- und Fernsehanstalten arbeiten, wählen neben den Themen und Informationsinhalten auch Bild-, Film- und Tonmaterialien aus, entscheiden über Musikeinspielungen und Werbeeinblendungen usw. Sie arbeiten hier eng mit Filmschnittmeister*innen, Kameraleuten (siehe Kameramann / Kamerafrau), Tontechniker*innen und Lichttechniker*innen zusammen. Die Gestaltung von Beiträgen für Rundfunk und Fernsehen gestaltet sich anders als für Printmedien, da die Texte gehört bzw. im Fernsehen mit Bildern unterstützt werden. Die journalistische Sprache in den audiovisuellen Medien ist daher noch kürzer und prägnanter.
Redakteur*innen arbeiten vor allem mit den unterschiedlichsten Büro- und Kommunikationsmitteln. Sie bedienen Computer mit entsprechender Textverarbeitungssoftware, recherchieren im Internet und am Telefon, in Fachzeitschriften, Publikationen und Studien und arbeiten mit Nachrichtenübermittlungsprogrammen verschiedener Nachrichtendienste (Presseagenturen). Je nach Aufgabenbereich hantieren sie mit Mikrofonen, Aufnahmegeräten oder einfachen Notizblöcken. Zunehmend setzen sie bei ihrer Arbeit KI und KI-gesteuerte Anwendungen ein, insbesondere in der Recherche und beim Bearbeitung von Beiträgen.
Redakteur*innen arbeiten in den Redaktionsbüros, Besprechungsräumen und Studios von Zeitungen, Verlagen, Rundfunk- und Fernsehanstalten. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Assistenzkräften und haben je nach Tätigkeitsbereich Kontakt mit Grafikdesigner*innen, Fotograf*innen (siehe Pressefotograf*in), Kameraleuten (siehe Kameramann / Kamerafrau), Tontechniker*innen usw. Bei Recherchen, Interviews oder Diskussionen, die sie auch selbst durchführen, stehen sie in Kontakt mit Politiker*innen, Fachleuten aus Kunst, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft usw.
Nachdem Sendungen und Zeitungsausgaben in der Regel fixe Erscheinungstermine haben, sind die Arbeitszeiten von Redakteur*innen vor allem an diese Termine gebunden. Zum Teil arbeiten sie dabei unter großem Druck, wenn Artikel oder Beiträge zu einem bestimmten Veröffentlichungs- oder Ausstrahlungstermin fertiggestellt werden müssen oder die Aktualität eines Themas eine rasche Bearbeitung erfordern.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Redakteur*innen bieten insbesondere:
Der Beruf Redakteur*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung die Spezialisierung auf bestimmte Themenschwerpunkte, Regionen, Sparten und Genres, wie z. B.:
Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):
Redakteur*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Unter anderem bietet die Österreichische Medienakademie berufsbegleitende Aus- und Fortbildungskurse an.
Kuratorium für Journalistenausbildung
Nähere Infos: Österreichische Medienakademie – Ausbildungsinstitut für Journalistinnen und Journalisten
https://oema.at/
Weiterbildungseinrichtungen wie zum Beispiel das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche Kurse, die auch für Redakteur*innen relevant sein können, z. B. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Datenbanken, Informations- und Wissensmanagement an.
Viele Medien führen für ihre Mitarbeiter*innen außerdem interne Kurse, Seminare und Schulungen durch.
Neben Fachliteratur, Onlinemedien, Kongressen oder anderen Fachveranstaltungen bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten für Redakteur*innen beispielsweise über facheinschlägige Universitäts- und Fachhochschullehrgänge und Weiterbildungsstudien. Außerdem besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung in Form eines ordentlichen Studiums oder Zweitstudiums.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:
Auflage | Die Gesamtzahl der gleichzeitig hergestellten Vervielfältigungsstücke von Medien, wie z. B. Bücher, Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften aber auch Tonträger (Schallplatten, CDs). |
Content Management System (CMS) | Im EDV-Gebrauch umfasst der Begriff Content (zu deutsch Inhalt) gleichermaßen Texte, Audio und Video - eigentlich alles, was in digitaler Form vorliegt und irgendwie ausgegeben oder weiterverarbeitet werden kann. Management (zu deutsch Verwaltung) bedeutet in diesem Kontext die reine Informationsverwaltung unabhängig von ihrer Präsentation und dem gewählten Ausgabemedium. Das CMS ist dafür verantwortlich, welcher Inhalt von wem, wann, wohin und wie veröffentlicht werden soll. |
Copyright | engl.: = Urheberrecht |
editieren | = Daten eingeben, löschen, ändern. |
Feuilleton | franz.: = "Beiblättchen"; 1. kultureller Teil einer Zeitung. 2. literarischer Beitrag im Feuilletonteil einer Zeitung. 3. (österr.) populärwissenschaftlicher, im Plauderton geschriebener Aufsatz. |
Journaille | Verantwortungslose, verleumderisch und hetzerisch schreibende Journalist*innen bzw. die Medien, welche diese Artikel veröffentlichen (vgl. "Boulevardpresse"). |
Lektorat | = (Verlags-)Abteilung, in der Lektor*innen arbeiten, die Manuskripte von AutorInnen lesen und betreuen. |
Open Access | Als Open Access werden wissenschaftliche Materialien (Literatur, Quellen, Statistiken, usw.) bezeichnet die offen (d. h. frei und kostenlos zugänglich) verfügbar sind. Die meisten Open Access-Materialien sind über das Internet verfügbar wo sie gelesen, heruntergeladen, gespeichert und gedruckt werden können. |
recherchieren | Informationen herausfinden, überprüfen, nachforschen, untersuchen, erkunden. |
redigieren | = (als Redakteur*in) einen Text bearbeiten und druckfertig machen. |