Kommunikationstechniker*in – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation

Der Lehrberuf Kommunikationstechniker*in – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation wurde mit 1. Juni 2011 durch den Modullehrberuf Elektronik ersetzt. Die Ausbildung zum/zur Kommunikationstechniker*in in Elektronischer Datenverarbeitung und Telekommunikation erfolgt im Modullehrberuf Elektronik. Berufs- und Ausbildungsbeschreibungen findest du unter:

Kommunikationstechniker*innen – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation installieren, warten und reparieren Geräte und Anlagen der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) und Telekommunikation (Telefonanlagen). Sie stellen diese Geräte und Anlagen am Einsatzort auf, nehmen sie in Betrieb, informieren und beraten ihre Kund*innen und führen Einschulungen durch. Sie lesen technische Unterlagen, erstellen Werkzeichnungen und verwenden spezielle Mess- und Prüfgeräte um Fehlerursachen und Defekte zu beheben. Im Rahmen von Wartungs- und Reparaturarbeiten tauschen sie Komponenten und Bauteile aus oder reparieren diese. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften in Werkstätten, in Verkaufslokalen sowie bei ihren Kund*innen vor Ort.

Synonym zu Hauptberuf
Lehrzeit:
3 1/2 Jahre

Tätigkeiten und Aufgaben

  • Geräte und Anlagen der EDV und Telekommunikation installieren, warten und reparieren
  • nachrichtentechnische Leitungen und Kabel verlegen, verbinden und prüfen
  • Geräte und Anlagen der EDV und Telekommunikation einrichten, einstellen, in Betrieb nehmen
  • System- und Standardsoftware installieren, konfigurieren, programmieren
  • Systemboards und Erweiterungskarten konfigurieren
  • Kund*innen beraten und informieren, Einschulungen und Trainings durchführen
  • Telefonanlagen (z. B. Rufumleitungen, Zugriffsberechtigungen, Anrufbeantworter usw.) einstellen und programmieren
  • technische Unterlagen, Schalt- und Stromlaufpläne, Bedienungsanleitungen lesen und interpretieren
  • Materialien und Werkstoffe auswählen, beschaffen und prüfen
  • Bauelemente und -gruppen durch Klemmen, Stecken, Löten usw. zusammenbauen und verbinden
  • Leiterplatten prüfen und reparieren
  • Fehler und Defekte mit Hilfe von Mess- und Prüfgeräten aufsuchen, eingrenzen und beheben
  • technische Daten, Arbeitsabläufe und -ergebnisse dokumentieren
  • Betriebsbücher, Wartungs- und Serviceprotokolle, Kund*innenkarteien, technische Unterlagen und Dokumentationen führen

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

  • Fingerfertigkeit
  • gutes Sehvermögen

     

    Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • handwerkliche Geschicklichkeit
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

  • Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Aufmerksamkeit
  • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Sicherheitsbewusstsein
  • Umweltbewusstsein

     

    Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

  • gepflegtes Erscheinungsbild
  • Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

  • logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
  • Planungsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise

Der Lehrberuf Kommunikationstechniker*in – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation wurde mit 1. Juni 2011 durch den Modullehrberuf Elektronik ersetzt. Eine Neueintritt in diesen Lehrberuf ist seit diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Die Ausbildung zum/zur Kommunikationstechniker*in in Elektronischer Datenverarbeitung und Telekommunikation erfolgt im Modullehrberuf Elektronik – Informations- und Kommunikationselektronik (Modullehrberuf).

Selbstständigkeit

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

a) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

  • Handwerk der Kommunikationselektronik, BGBl. II Nr. 62/2003 (Novelle mit Art. 25 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Mechatroniker für Elektronik, BGBl. II Nr. 69/2003 (Novelle mit Art. 31 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Mechatroniker für Büro- und EDV-Systemtechnik, BGBl. II Nr. 69/2003 (Novelle mit Art. 31 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Kommunikationselektronik, BGBl. Nr. II 62/2003 (Novelle mit Art. 25 BGBl. II Nr. 399/2008)
  • Ingenieurbüros (Beratende Ingenieure), BGBl. II Nr. 89/2003 (Novelle mit Art. 58 BGBl. II Nr. 399/2008)

Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe


b) Freies Gewerbe:

  • Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnik

Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

Liste der Freien Gewerbe:


ALLGEMEINE HINWEISE:

Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
  • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
  • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

Weitere Informationen und Kontakte:

Berufsinfos werden zur Verfügung gestellt von:

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Arbeitsbereiche

Kommunikationstechniker*innen – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation installieren, warten und reparieren Geräte und Anlagen der Elektronischen Datenverarbeitung und der Telekommunikation. Sie arbeiten mit EDV-Anlagen, Computern, Netzwerken, Telefonanlagen usw. Sie stellen diese Geräte am Einsatzort auf und nehmen sie in Betrieb. Dazu verlegen sie Steckdosen, Steckverbindungen und nachrichtentechnische Kabel und Leitungen. Sie programmieren Betriebssysteme sowie System- und Standardsoftware, informieren und beraten ihre Kund*innen und schulen diese an den Geräten ein.

Kommunikationstechniker*innen für EDV und Telekommunikation lesen Schaltpläne und Stromlaufpläne und fertigen diese auch selbst an. Im Rahmen von Wartungs-, Reparatur- oder Installationsarbeiten stellen sie elektrische Verbindungen zwischen Bauelementen und Baugruppen durch Klemmen, Stecken, Löten usw. her. Sie suchen Fehler und Defekte mit speziellen Mess- und Prüfgeräten, grenzen diese ein und beheben sie, in dem sie Bauteile und Komponenten austauschen.

Kommunikationstechniker*innen für EDV und Telekommunikation sind mit den wichtigsten Computerprogrammen und mit Sicherheitsmaßnahmen wie z. B. Firewalls und Virenschutz vertraut.

Arbeitsmittel

Kommunikationstechniker*innen – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation arbeiten mit Computer, Computernetzwerken, Laptops, Scannern, Druckern, Kopiergeräten, Großrechnern usw. und sind vertraut mit den wichtigsten Netzwerksystemen wie z. B. LAN, WAN, DFÜ. Weiters hantieren sie mit Spezialwerkzeugen und verschiedenen Mess- und Prüfgeräten. Sie kennen mehrere Programmiersprachen und benutzen technische Unterlagen, Handbücher, Installationspläne, Betriebsanleitungen und führen Betriebsbücher, Service- und Wartungsprotokolle, Karteien und Datenbanken.

Arbeitsumfeld

Kommunikationstechniker*innen – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation arbeiten in Büros, Werkstätten und Verkaufsräumen, in Produktions- und Fertigungsstätten sowie im Außendienst bei den Kund*innen vor Ort. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften aus den Bereichen EDV und Informatik zusammen, siehe z. B.: Informatiker*in, Telematiker*in, Informationstechnologie – Betriebstechnik (Lehrberuf), Informationstechnologie – Systemtechnik (Lehrberuf)Applikationsentwicklung – Coding (Lehrberuf).

  • Telekommunikationsbetriebe
  • Betriebe der Elektro- bzw. Elektronikindustrie
  • gewerbliche Servicebetriebe
  • Fachgeschäfte für EDV- und Telekommunikationsgeräte und -anlagen

Gerade in den EDV-Berufen hat Fachwissen aufgrund der technischen Entwicklung kurze Gültigkeit, wodurch der kontinuierlichen Weiterbildung zentrale Bedeutung zukommt. In folgenden Bereichen ist Weiterbildung wichtig:

  • Mikroelektronik, Elektrotechnik und Elektronik
  • Peripheriegeräte (Drucker, Modem, Scanner etc.)
  • Computerprogrammierung und Betriebssysteme
  • Netzwerktechnik (LAN, WAN, Internet und Intranet usw.)
  • Digitale und analoge Kommunikationssysteme (z. B. ISDN, GSM)
  • (technisches) Englisch
  • Kund*innenberatung und -betreuung

Kommunikationstechniker*innen – Elektronische Datenverarbeitung und Telekommunikation werden in den Ausbildungszentren der Telekom Austria aus- und weitergebildet.

Fachkurse und -lehrgänge zur berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung werden auch von den Erwachsenenbildungseinrichtungen z. B. Berufsförderungsinstitut (bfi) und Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) angeboten (z. B. Befähigungskurse für die Facharbeiter*innenprüfung, Kurse und Lehrgänge für das Programmieren, Anwenderprogramme, Betriebssysteme, Hardware, Mikroelektronik, WIFI Fachakademie etc.). Einige Softwarehäuser und Herstellerfirmen bieten ebenfalls Schulungen an.

Auch Kurse aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich z. B. Marketing, Vertrieb, Materialwirtschaft etc. können für Kommunikationstechniker*innen – EDV und Telekommunikation interessant sein. Kurse in diesem Bereich werden ebenfalls von WIFI und bfi angeboten.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

Breitbandtechnologie

Technologie mit hoher Übertragungsleistung für Daten. Die Bandbreite wird in Hertz gemessen. Die Breitbandtechnologie ist eine Form der Datenübertragung, die es erlaubt, unterschiedliche Telekommunikationsdienste gleichzeitig zu übertragen, z. B. Telefon und Internet.

BUS

Binary Unit System. Ein BUS ist ein Datenübertragungssystem, das verschiedene Kommunikationsgeräte miteinander verbindet. Diese Busteilnehmer sind Sensoren (Befehlsgeber wie Taster, Schalter und Bewegungsmelder) und Aktoren (Befehlsempfänger wie Relais, Dimmer für Leuchten oder Antriebe). Die übertragenen Daten dienen vor allem dem Melden und Steuern jener Geräte, die an einem BUS angehängt sind.

Computer-Viren

Bösartige Miniprogramme landen schnell (beim Herunterladen aus dem Netz) im Speicher von PCs oder anderen elektronischer Geräte mit Internetzugang (Tabletts, Smartphone, Smart-TV) oder in Netzwerken und können einzelne Anwendungen oder das gesamte System lahmlegen, Daten verschlüsseln oder geheime Daten abrufen. Schutzprogramme und Firewalls helfen, die Geräte vor Computer-Virenbefall zu schützen.

Intranet

Ein Intranet ist ein internes Unternehmens-Netzwerk, das durch den Einsatz von Internet-Technologie gebildet wird (benötigt an sich aber keine Verbindung zum Internet). Da Intranets auf der Technologie des World Wide Web basieren, kann als Benutzerschnittstelle ein Web Browser oder ein Office-Programm benutzt werden.

ISDN

Integrated Services Digital Network, übersetzt: Dienste für integrierte digitale Netze. ISDN integriert Telekommunikationsdienste wie Telefon, Fax und Datenkommunikation in einem Netz. Die Digitalisierung verbessert die Übertragungsqualität und erhöht die Übertragungsgeschwindigkeit (64.000 bit/s) gegenüber der herkömmlichen analogen Übertragung.

LAN

= Local Area Network; räumlich begrenztes Netzwerk. Räumlich bezieht sich in diesem Sinne auf einen gemeinsamen Standort, wie beispielsweise ein Betriebsgelände, eine Etage oder einen Raum.

LCD-Bildschirm

Abkürzung für engl. Liquid Crystal Display - Flüssigkristallbildschirm. Eine Technologie die es ermöglicht, Bildschirme flach mit großen Bildflächen, geringerem Stromverbrauch und breiterem Blickwinkel zu bauen. Um die Bautiefe zu verringern, wurde die Flachbildröhre entwickelt, bei der die Kathode in der Größe des Leuchtschirms flach ausgebildet ist. LCDs finden Verwendung an vielen elektronischen Geräten, etwa in der Unterhaltungselektronik, an Messgeräten, Mobiltelefonen, Digitaluhren und Taschenrechnern.

Anderer verbreitete Flachbildschirmtechnologien sind LED- und Plasma-Bildschirme

Spleißen

Technik in der Fernmelde- und Netzwerktechnik, bei dem Telefonkabel oder Glasfaser mit Leitungsdrähten verbunden werden. Oft wird dazu ein so genanntes Spleißgerät verwendet.

Telematik

Telematik ist ein Mischbegriff aus TELEkommunikation und InforMATIK und wird im Bereich der Nachrichtentechnik eingesetzt, vor allem für Sprach-, Daten- und Stand-/Bewegt-Bild-Übertragungstechniken.

Transponder

Der Übertragungskanal eines Satelliten. Eine nachrichtentechnische Anlage, welche die von einer Sendestation ausgehenden Funksignale aufnimmt, verstärkt und auf einer anderen Sequenz wieder abstrahlt.

WAN

= Wide Area Network oder Weitverkehrsnetzwerk (z. B. Internet). WANs bestehen aus mehreren LANs (=LAN - Local Area Network), die über Fernleitungen miteinander verbunden sind.

WAP

Wireless Application Protocol oder kabelloses Anwendungsprotokoll. WAPs dienen als Standard-Protokolle für die Funkübertragung von Internetinhalten. Nutzer*innen könnten damit mit Handy oder Notebook auf das Internet zugreifen, E-Mails versenden, empfangen usw.

World Wide Web

WWW steht gleichbedeutend für das Internet. Das World Wide Web ist ein weltweites Netz mit Informationsdiensten bestehend aus Texten, Grafiken, Sound- und Videosequenzen.