Arbeitsmedizinische Assistenz (m./w./d.)

Arbeitsmedizinische Assistent*innen unterstützen ihre Vorgesetzten, Arbeitsmediziner*innen sowie Betriebs- und Werksärzt*innen bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung ihrer Aufgaben und Tätigkeiten in administrativer und teilweise operativer Hinsicht.

Arbeitsmedizinische Assistent*innen befassen sich mit Verwaltungsaufgaben, wie der Dokumentation von (arbeits-)medizinischen Daten, der Koordination arbeitsmedizinischer Maßnahmen und dem Erstellen von Behandlungsprotokollen. Im Fall betrieblicher Unfälle oder medizinischer Notfälle, leisten sie Erste Hilfe, assistieren bei der Erstversorgung von Verletzten und organisieren, so erforderlich, Rettungstransporte. Darüber hinaus wirken sie bei der (Wieder-)Eingliederung von Menschen mit Verletzungen und Behinderungen in den Betrieb sowie bei der ergonomischen Planung und Gestaltung von Arbeitsplätzen mit.

Beruf mit schulischer (Fach-)ausbildung
Hauptberuf

Tätigkeiten und Aufgaben

Aufgaben der Arbeitsmedizinischen Administrations-Assistenz:

  • bei der Vermittlung der Bedeutung von Arbeitsmedizin, Arbeitnehmer*innenschutz und Gesundheitsförderung unterstützen
  • Arbeitsplatzbegehungen vorbereiten, bei der Auswertung von Messungen unterstützen und die Ergebnisse dokumentieren
  • arbeitsmedizinische Untersuchungen vorbereiten, d.h. Termine koordinieren, benötigten Untersuchungsinstrumente bereitstellen
  • arbeitsmedizinische Untersuchungen nachbereiten, d.h. Untersuchungsergebnisse dokumentieren, Befunde weiterleiten
  • Präsentationen zu Präventivmaßnahmen erstellen und bei der Umsetzung mithelfen
  • Erste-Hilfe leisten bzw. bei der Organisation der Ersten Hilfe im Betrieb mitwirken
  • Arbeitsunfälle dokumentieren und bei statistischen Auswertungen unterstützen
  • Projekte der betrieblichen Gesundheitsförderung begleiten
  • am Qualitätsmanagement mitwirken, Qualitätskontrollen durchführen und Einhaltung der Bestimmungen überwachen
  • Arbeitsmediziner*innen bei Eingabe und Wartung von Mitarbeiter*innendaten, Budgetierung, Bestell- und Rechnungswesen, Schriftverkehr, Recherchen und Berichtswesen unterstützen

darüber hinaus:

  • bei der Erhebung arbeitsbedingter Risiken mitwirken, d. h. Arbeitsvorgänge beobachten, mit den Mitarbeiter*innen sprechen, Unterlagen und Informationen einholen
  • bei der Beurteilung der Einflussfaktoren mitwirken und Informationen nach Rücksprache weitergeben
  • bei arbeitsmedizinischen Untersuchungen assistieren
  • bei der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Präventivmaßnahmen mitwirken
  • bei der Kontrolle und Bewertung der Schutzmaßnahmen unterstützen
  • bei der Entwicklung und inhaltlichen Umsetzung von Projekten der betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützen

In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.

Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • genaues und sorgfältiges Arbeiten
  • selbstständiges Arbeiten
  • Einsatzfreude
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
  • Lernbereitschaft

Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.

DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

    Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

  • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
  • Datensicherheit und Datenschutz
  • gute Beobachtungsgabe
  • gutes Gedächtnis
  • medizinisches Verständnis
  • Zahlenverständnis und Rechnen

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

  • Bereitschaft zum Zuhören
  • Einfühlungsvermögen
  • Hilfsbereitschaft
  • Kund*innenorientierung
  • soziales Engagement

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

  • Aufmerksamkeit
  • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Freundlichkeit
  • Geduld
  • Gesundheitsbewusstsein
  • Verschwiegenheit / Diskretion

     

    Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

  • gepflegtes Erscheinungsbild
  • Hygienebewusstsein
  • Infektionsfreiheit
  • möglichst frei von Allergien sein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

  • Informationsrecherche und Wissensmanagement
  • Koordinationsfähigkeit
  • systematische Arbeitsweise

Die Ausbildung zur Arbeitsmedizinischen Assistenz (m./w./d.) erfolgt in der Regel durch den dreiwöchigen Ausbildungslehrgang „Arbeitsmedizinische Administrations-Assistenz“ und eine Woche des Universitätslehrganges „Arbeitsmedizinischer Fachdienst“ der Österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention (AAMP).

Die Ausbildung bildet die Stufe 2 des dreistufigen Ausbildungsangebots für arbeitsmedizinisches Assistenzpersonal (siehe auch °Arbeitsmedizinische Administrations-Assistenz (m./w./d.)# und °Arbeitsmedizinische Fach-Assistenz (m./w./d.)#). Sie ist eine Zusatzqualifikation für Personen, die über medizinische Vorkenntnisse verfügen, aber keine Ausbildung für den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP) oder den gehobenen medizinisch-technischen Dienst (MTD) absolviert haben.

Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung sind in der Regel

  • eine medizinische Basisausbildung und
  • nach Möglichkeit eine mindestens zweijährige einschlägige Berufspraxis.

Die Ausbildung umfasst Inhalte in den Themenbereichen Bewusstseinsbildung, Arbeitsplatzanalyse, arbeitsmedizinische Untersuchungen, Arbeitsplatzgestaltungs- und Arbeitsschutzmaßnahmen, Qualitätsmanagement, Gesundheitsförderung/-beratung, Erste Hilfe und Administration. Sie dauert vier Wochen und schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab.

Kenntnisse oder Ausbildungen in Medizin, Physiologie, Ergonomie, Physiotherapie oder Psychologie (z. B. Arbeits- und Betriebspsychologie) sind ebenso gefragt und ermöglichen insbesondere diverse Weiterbildungen in diesem Beruf.

Dauer: 1 Semester

Form: Berufsbegleitend

Voraussetzungen:

Zugelassen werden Personen die eine absolvierte Ausbildung haben für:

  • den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP) bzw.
  • den gehobenen medizinisch-technischen Dienst (MTD) aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Orthoptik, biomedizinische Analytik, Radiologietechnololgie oder Diätologie
  • sowie mindestens zweijährige einschlägige Berufspraxis in einem der genannten Bereiche
  • Abschluss:

    Zertifikat „Arbeitsmedizinische*r Fach-Assistent*in“ / Universitäts-Zeugnis (inkl. ECTS)

    Weitere Infos: https://www.aamp.at/ausbildungen-fortbildungen/arbeitsmedizinisches-personal/arbeitsmedizinischer-fachdienst-afa-ulg

    Adressen:

    AAMP – Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention
    Clemens Holzmeister Straße 6
    1100 Wien

    Tel.: +43 664 8800 3850
    email: office@aamp.at
    Internet: https://www.aamp.at

    Medizinische Universität Wien
    Spitalgasse 23
    1090 Wien

    Tel.: +43 (0)1 / 40 160 -0
    Fax: +43 (0)1 / 40 160 -910 000
    email: studienabteilung@meduniwien.ac.at
    Internet: https://www.meduniwien.ac.at/

    Dauer: 4 Wochen

    Form: Berufsbegleitend

    Voraussetzungen:

    Zugangsvoraussetzung zum Lehrgang ist ein Pflicht­schulabschluss. Aufgrund der verantwortungsvollen und vielfältigen Aufgaben empfehlen wir jedoch Matura, eine abgeschlossene kaufmännische Lehre oder eine gleichwertige Berufsausbildung.

    Abschluss:

    Arbeitsmedizinische*r Administrations-Assistent*in

    Berechtigungen:

    Die Ausbildung zum/r Arbeitsmedizinischen Assistentent*in (AMA) ist eine Zwischenstufe und Zusatzqualifikation für Personen, die über eine medizinische Basisausbildung verfügen, jedoch nicht dem gehobenen Dienst angehören.

    Weitere Infos: https://www.aamp.at/ausbildungen-fortbildungen

    Adressen:

    AAMP – Österreichische Akademie für Arbeitsmedizin und Prävention
    Clemens Holzmeister Straße 6
    1100 Wien

    Tel.: +43 664 8800 3850
    email: office@aamp.at
    Internet: https://www.aamp.at

    Selbstständigkeit

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.

    Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
    Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    Berufsinfos werden zur Verfügung gestellt von:

    Folgende Inhalte löschen:

    Arbeitsbereiche

    Arbeitsmedizinische Assistent*innen arbeiten in größeren Unternehmen und Organisationen an der Seite von Arbeitsmediziner*innen sowie Betriebs- und Werksärzt*innen. Sie assistieren bei zahlreichen medizinischen Tätigkeiten im Rahmen der betrieblichen Unfallverhütung und Gesundheitsvorsorge und sind darüber hinaus auch für medizinisch-administrative Aufgaben verantwortlich.

    Wenn ein Unfall oder Notfall eintritt, leisten sie Erste Hilfe, assistieren bei der Erstversorgung von Verletzten und organisieren, wenn erforderlich, Rettungstransporte. Sie beraten und informieren die Mitarbeiter*innen ihres Betriebes über Gefahrenstoffe, Gefahrenquellen, Unfallverhütung und erste Maßnahmen in Notfällen. Sie bereiten betriebsärztliche Sprechstunden und Untersuchungen vor und assistieren z. B. bei Blutabnahmen, Impfungen, Injektionen oder bei der Diagnose und Behandlung von Berufskrankheiten.
    Darüber hinaus wirken sie auch bei der (Wieder-)Eingliederung von Menschen mit Verletzungen und Behinderungen in den Betrieb sowie bei der ergonomischen Planung und Gestaltung von Arbeitsplätzen mit.

    Im administrativen Bereich erledigen Arbeitsmedizinische Assistent*innen verschiedene Büro- und Verwaltungsaufgaben. Sie dokumentieren z. B. Krankheitsbilder und führen Karteien, Datenbaken und Dokumentationen. Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung werden diese zunehmend mit Systemen des digitalen Dokumentenmanagements und elektronischen Patient*innenakten durchgeführt.

    Arbeitsmittel

    Arbeitsmedizinische Assistent*innen arbeiten mit Daten und Unterlagen, wie z. B. Patient*innendaten, Terminpläne, Schulungs- und Informationsmaterialien, Hygiene- und Arbeitsschutzvorschriften. Sie hantieren mit medizinischen Geräten, Medizinprodukten und Medikamenten, wie z. B. Blutdruckmessgeräten, Seh- und Hörtest-Geräten, Injektionsnadeln, Verbänden, Desinfektionsmitteln, Schmerztabletten usw. Im Office-Bereich arbeiten sie mit den üblichen Büro- und Kommunikationsgeräten, wie Computern, Laptops, Tablets und (Mobil-)Telefonen.

    Zum Schutz vor Infektionen tragen sie bei entsprechenden Tätigkeiten Einweghandschuhe und Mundschutz. Im Kontakt mit Patient*innen haben sie mitunter Kontakt mit Blut oder Körperausscheidungen, und werden mit entsprechenden Gerüchen konfrontiert.

    Arbeitsumfeld

    Arbeitsmedizinische Assistent*innen arbeiten vorwiegend in Beratungs- und Behandlungsräumen sowie in Büros und Besprechungszimmern. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen des arbeitsmedizinischen Dienstes und Ärzt*innen (Arbeitsmediziner*innen, Betriebsärzt*innen). Sie haben Kontakt zu Mitarbeiter*innen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen.

    Arbeitsmedizinische Assistent*innen arbeiten überwiegend zu den üblichen Normalarbeitszeiten bzw. Öffnungszeiten/Sprechstundenzeiten.

    Arbeitskräfte des arbeitsmedizinischen Dienstes sind in

    • Zentren für Arbeitsmedizin,
    • arbeitsmedizinischen Facharztpraxen,
    • Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (Gesundheitswesen, Sozialversicherungen, Gewerkschaften, Berufsverbände),
    • betriebs- und werksärztlichen Einrichtungen von Chemiewerken, Stahlwerken, Bergbaubetrieben usw. tätig

    Der Beruf Arbeitsmedizinische Assistent*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

    • arbeitsmedizinische Fachbereiche
    • Organisationsmedizin
    • Arbeitsmedizin und Recht
    • Sozialversicherungswesen
    • Gesundheitsmanagement
    • Unfallprävention
    • Rehabilitation

    Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

    Spezialisierungsmöglichkeiten (Auswahl):

    Arbeitsmedizinische Assistent*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

    Weiterbildungseinrichtungen wie das Berufsförderungsinstitutes (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI) bieten vor allem zu kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Themen Weiterbildungsmöglichkeiten, die auch für Arbeitsmedizinische Assistent*innen relevant sind, z. B. in Buchhaltung, Kostenrechnung, Betriebswirtschaft.

    Weiterbildungen z. B. in Bereichen wie Arbeitsschutz, Ergonomie, Rettungsdienst, Gesundheitsförderung oder Gesundheitsmanagement sind zum Teil gesetzlich vorgeschrieben. Im Rahmen von Zusatz-Weiterbildungen können weitere Qualifikationen erworben werden, wie z. B. Ärztliches Qualitätsmanagement, Flugmedizin, Sozialmedizin.

    Digital Transformation und Arbeitsmedizin 4.0: Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt grundlegend und damit auch die beruflichen Anforderungen. Beschleunigung, Vernetzung und Flexibilisierung der Arbeit nimmt zu, Aufgaben werden komplexer, kognitive Anforderungen erhöhen sich und kommunikative Fähigkeiten sind verstärkt gefordert. Die Arbeitsmedizin ist dabei, neue Ansätze für den Arbeitsschutz und die präventive Arbeitsgestaltung zu entwickeln wie z. B. Datenbrillen, Exoskelette oder andere digitale Assistenzsysteme.

    Diese fortschreitende Digitalisierung eröffnet für Arbeitsmedizinische Assistent*innen daher zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten in Technologien, Verfahren oder Systemen, z. B.

    • Digitales Dokumentenmanagement (DMS) um arbeitsmedizinische Dokumentationen datenbankgestützt zu erstellen,
    • Elektronische Patientenakte (ePA) um z. B. Gesundheitsdaten elektronisch zu erfassen und auszuwerten oder um Wiedereingliederungsmaßnahmen optimal zu begleiten,
    • Predictive Analytics um z. B. zusammen mit Betriebsärzt*innen Daten zu Einflüssen während der Arbeit auszuwerten und Aussagen über mögliche Auswirkungen zu treffen.

    Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bietet darüber hinaus ein Studium, auch als außerordentliches Studium an einer Fachhochschule oder Universität, z. B. in Gesundheitsmanagement, Gesundheitswissenschaften oder Public Health.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

    Allergie – Allergene

    Allergene sind meist verschiedene sehr kleine, natürlich vorkommende Eiweißstoffe, die bei dafür anfälligen – allergischen – Menschen Abwehrreaktionen (z. B. Niesen, Husten, Halsschmerz) auslösen, z. B. durch Gräserpollen, Pilzsporen, Wiesenpflanzen, Blüten von Bäumen, aber auch Insektengifte und diverse Nahrungs- und Arzneimittel (Milch, Penicillin usw.).

    E-Health

    E-Health bezeichnet die Vernetzung von Patientinnen und Patienten und Gesundheitseinrichtungen (Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern, Pflege- und Sozialeinrichtungen, Rettungsdienste usw.) durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. In den Bereich E-Health fallen z. B. TeleMonitoring-Systeme, über die ein*e Patient*in regelmäßig von zu hause Messwerte an eine*n Arzt/Ärztin oder Krankenhaus übermittelt und dort der Gesundheitszustand überprüft und erforderlichenfalls die Therapie angepasst werden kann. Weitere Beispiele sind: Elektronische Krankenakte, Gesundheits-Apps (z. B. Diabetes, Menstruation), Online-Apotheke, Online-Beratung zur Gesundheit etc.

    EKG-Gerät

    EKG ist die Abkürzung für Elektrokardiogramm, Herzstrombild. Mit diesem Gerät können die Funktionen des Herzens aufgezeichnet werden. Für die Ableitung werden Elektroden, die mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden sind, an Armen, Beinen und am Brustkorb der PatientInnen angebracht. Das EKG Gerät wandelt die aufgenommenen Impulse um und druckt eine Kurve aus.

    Electronic Medical Report

    Elektronische Patient*innenakte (EPA, Electronic Medical Record, EMR); eine elektronische Patient*innenakte zur Sammlung von elektronisch gespeicherten Gesundheitsinformationen zu einem Patienten/einer Patientin.

    Ergonomie

    Ergonomie bezeichnet die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit der menschlichen Arbeit.
    Wesentliches Ziel dieser Wissenschaft ist es, zu einer ergonomische Arbeitsgestaltung beizutragen. Damit ist gemeint, dass Arbeitskräfte auch bei langfristiger Ausübung ihrer Tätigkeit vor gesundheitlichen Schäden geschützt werden und dadurch eine effiziente und fehlerfreie Arbeitsausführung sichergestellt wird.
    Ergonomie hat deshalb eine große Bedeutung in den Bereichen präventiver Arbeitsschutz und -sicherheit, aber auch Wirtschaftlichkeit.

    Ein anderer Bereich der Ergonomie ist die Gestaltung von leicht und komfortabel handhabbaren Produkten.

    Herz-Lungen-Maschine

    Die Herz-Lungen-Maschine übernimmt für die Dauer einer Herzoperation die Aufgaben der Lunge und des Herzens. Das Blut wird über Schläuche aus den Hohlvenen der Herz-Lungen-Maschine zugeführt. Die Pumpfunktion des Herzens wird dabei von Rollerpumpen der Maschine übernommen, in der Maschine wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und anschließend dem Körper wieder zugeführt.

    Hygiene

    Als Hygiene werden alle Maßnahmen bezeichnet, die dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Das betrifft die persönliche Hygiene (z. B. regelmäßiges Händewaschen) genauso wie Hygiene im Arbeitsbereich von medizinischen oder pflegenden Berufen (z. B. Sterilisation von Arbeitsgeräten, Desinfektion von Wunden), aber auch den Bereich Lebensmittel, Wohnen- und Arbeiten.

    Prävention

    medizinisch für Krankheitsvorbeugung. Eine Präventivbehandlung (Prophylaxe) setzt Maßnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs einer Krankheit (z. B. Impfung).

    REFA-Technik

    REFA-Technik ist eine spezialisierte Form der Arbeitsplatzbewertung. REFA ist die Kurzbezeichnung des 1924 gegründeten Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung, eines technisch-wissenschaftlichen Verbandes mit Sitz in Darmstadt. Die REFA-Lehre stützt sich auf Erkenntnisse der Arbeitswissenschaft, insbesondere auf die Ergebnisse technisch-organisatorischer, soziologischer, psychologischer und ökonomischer Arbeitsforschung und besteht im Wesentlichen aus anwendungsbezogenem Methodenwissen auf den Gebieten der Arbeits- und Betriebsorganisation. Ziele der Arbeit von REFA-Ingenieur*innen sind sinnvoll gestaltete Arbeitsplätze und menschengerechte Arbeitsbedingungen sowie möglichst wirtschaftliche und humane Arbeitsabläufe zum Nutzen der Arbeitnehmer*innen und der Unternehmen.

    Telemedizin

    Die Verbindung von Telekommunikation und Medizin zur Ferndiagnose bzw. Fernbehandlung. Die PatientInnen sind mit einem Laptop ausgestattet, in denen sie z. B. selbst durchgeführte Messungen, wie Blutdruck, Puls- oder Zuckermessungen eingeben und an den Arzt/die Ärztin weiterleiten. Wird insbesondere dort eingesetzt, wo ärztliche Routinebesuche sehr kostspielig und zeitaufwendig sind (z. B. abgelegene Bergbauernhöfe).