Apotheker*innen versorgen ihre Kund*innen fachgerecht mit Arzneimitteln und beraten sie über Gesundheit, Medizin und Hygiene. Manche der Medikamente, die sie ihren Kund*innen verkaufen, stellen sie nach Rezepten auch selbst her. In der pharmazeutischen Industrie entwickeln Apotheker*innen Arzneimittel, prüfen sie auf ihre erwünschten und unerwünschten (Neben-)Wirkungen und lagern sie fachgerecht.
Je nach Arbeitsplatz (Apotheke, pharmazeutische Industrie, Krankenhaus), arbeiten Apotheker*innen gemeinsam mit Berufskolleg*innen und anderem medizinischen und pharmakologischen Fachpersonal (z. B. Pharmazeutisch-kaufmännische Assistent*innen (PKA), Ärzt*innen und Pharmareferent*innen).
öffentliche Apotheken:
Krankenhausapotheken:
pharmazeutische Industrie:
Verwaltung:
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
Studium:
Die Ausübung des Berufs der Apotheker*in erfordert die Absolvierung eines Bachelor- und Masterstudiums der Pharmazie. Das Studium wird in Österreich an den Universitäten Wien, Graz und Innsbruck sowie an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg angeboten. Aufgrund der hohen Bewerber*innenzahl wird in der Regel ein Aufnahmeverfahren durchgeführt.
Berufspraxis:
Im Anschluss an das Studium muss für diesen Beruf ein Jahr Berufspraxis – das sogenannte Aspirantenjahr – in einer öffentlichen Apotheke oder Krankenhausapotheke absolviert werden. Neben der praktischen Ausbildung in der Apotheke werden die apothekenrelevanten theoretischen Kenntnisse im Rahmen eines Aspiratenkurses bei einer Landesgeschäftsstelle der Österreichischen Apothekerkammer erweitert. Erst nach bestandener Abschlussprüfung kann der Beruf ausgeübt werden.
Art: Bachelorstudium
Dauer: 6 Semester
Form: Vollzeit
Voraussetzungen:
Abschluss:
Bachelor der Pharmazie (BA. pharm.)
Berechtigungen:
Zugangsberechtigung zu facheinschlägigen Masterstudien
Info:
Berufsfelder: Apotheken, Krankenhäuser (Klinische Pharmazie), Pharma-Industrie, Gesundheitsbehörden, Prüf-und Kontrolllabors, Universitäten (Forschung und Lehre), Pharmazeutischer Großhandel.
Weitere Infos: https://www.studienwahl.at
Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)
Strubergasse 21
5020 Salzburg
Tel.: +43 (0)662 / 2420 80080
Fax: +43 (0)662 / 2420 80009
email: infopoint@pmu.ac.at
Internet: https://www.pmu.ac.at/
Universität Innsbruck
Innrain 52
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 / 507 -0
Fax: +43 (0)512 / 507 -2804
email: studienberatung@uibk.ac.at
Internet: https://www.uibk.ac.at/
Universität Wien
Universitätsring 1
1010 Wien
Tel.: +43 (0)1 / 42 77 -0
Internet: https://www.univie.ac.at/
Art: Masterstudium
Dauer: 4 Semester
Form: Vollzeit
Voraussetzungen:
abgeschlossenes facheinschlägiges Bachelorstudium
Abschluss:
Master der Pharmazie (MA.pharm.)
Berechtigungen:
Zugangsberechtigung zu facheinschlägigen PhD-Studien
Weitere Infos: https://www.studienwahl.at
Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)
Strubergasse 21
5020 Salzburg
Tel.: +43 (0)662 / 2420 80080
Fax: +43 (0)662 / 2420 80009
email: infopoint@pmu.ac.at
Internet: https://www.pmu.ac.at/
Universität Graz – Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsplatz 3
8010 Graz
Tel.: +43 (0)316 / 380 -1066
Fax: +43 (0)316 / 380 -9030
email: 4students@uni-graz.at
Internet: https://studien.uni-graz.at/
Universität Innsbruck
Innrain 52
6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 / 507 -0
Fax: +43 (0)512 / 507 -2804
email: studienberatung@uibk.ac.at
Internet: https://www.uibk.ac.at/
Universität Wien
Universitätsring 1
1010 Wien
Tel.: +43 (0)1 / 42 77 -0
Internet: https://www.univie.ac.at/
Dieser Beruf gehört zu den freien Berufen. Apotheker*innen sind nach fünfjähriger Tätigkeit als angestellte*r Apotheker*in berechtigt, sich selbstständig zu machen. Die Möglichkeit dazu besteht
Für die Neuerrichtung einer Apotheken gelten folgende Voraussetzungen:
Weitere Informationen zur Selbstständigkeit bietet die Österreichische Apothekenkammer (Spitalgasse 31, Postfach 87, 1091 Wien | T: +43 (0)1 / 404 14 100 | F: +43 (0)1 / 408 84 40).
Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt / Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt / Rechtsanwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist*in, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.
ALLGEMEINE HINWEISE:
Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.
In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.
Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
„Ich glaube, es ist ein Beruf der große Genauigkeit erfordert und Verantwortungsbewusstsein, weil wir Arzneimittel selbst herstellen, die auf kleinste Mengen eingewogen werden. Da ist es sehr wichtig – das sind hochwirksame Stoffe – genau zu arbeiten.“
Mag. Andrea Hofbauer, Apothekerin, in einem Interview aus: AMS your job, 2005
Apotheker*innen beraten. Sie klären ihre Kund*innen über Risiken und Nebenwirkungen von Arzneimitteln auf und erteilen ihnen Ratschläge über Gesundheit und Wohlbefinden. Sie geben Auskunft über rezeptfreie Medikamente und andere Produkte, die nicht von Ärzt*innen verschrieben wurden, zum Beispiel Schmerz- und Erkältungsmittel, Vitaminpräparate und Wellness-Produkte.
Apotheker*innen wissen über die chemische Zusammensetzung und Wirkungsweise von Arzneimitteln, über ihren sicheren Einsatz und ihre sachgerechte Anwendung Bescheid. Sie verfügen über medizinische Kenntnisse zu Körperfunktionen, Gesundheitsvorsorge, Krankheiten und ihrer Prävention. Sie bereiten Salben, Tinkturen, Pulver und Tees nach Rezepten selbst zu und entwickeln auch eigene Rezepturen, zum Beispiel für homöopathische Mittel oder Tees.
Apotheker*innen bestellen zum Teil mehrmals täglich dringend benötigte Medikamente bei Pharmagroßhändler*innen, übernehmen und prüfen die gelieferten Waren. Außerdem rechnen sie die Rezepte ihrer Kund*innen mit den Sozialversicherungsträgern ab.
Für ihre Arbeit verwenden Apotheker*innen Apothekerwaagen, Mikroskope, Reagenzien, Indikatoren und verschiedene Laborgeräte, wie etwa Viskosimeter, um den Zähflüssigkeitsgrad zu bestimmen. Sie bedienen Scannerkassen und hantieren mit Formularen, etwa mit Rechnungen und Rezepten. Im Büro arbeiten sie an Computern, führen Lieferant*innen- und Lagerkarteien und bestellen benötigte Medikamente per Telefon oder E-Mail oder speziellen digitalen Bestellsystemen über die sie mit den Großhandelsbetrieben verbunden sind.
Apotheker*innen arbeiten vorwiegend in Verkaufs- und Büroräumen von Apotheken. Sie arbeiten im Team mit ihren Kolleg*innen und mit Pharmazeutisch-kaufmännische Assistent*innen (PKA). Dabei haben sie direkten Kontakt zu ihren Kund*innen, aber auch zu Lieferant*innen und Pharmareferent*innen sowie zu den Mitarbeiter*innen der Sozialversicherungsanstalten.
In Krankenanstalten arbeiten Apotheker*innen eng mit Ärzt*innen und dem Pflegepersonal zusammen. In der pharmazeutischen Industrie arbeiten sie gemeinsam mit Pharmakolog*innen und Pharmareferent*innen.
Apotheker*innen sind als Selbständige tätig oder in
Der Beruf Apotheker*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:
Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):
Apotheker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Durch die laufende Erforschung und Entwicklung von Pharmaprodukten ist ständige Weiterbildung in diesem Beruf unerlässlich. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Apotheker*innen bilden sich durch die Lektüre von Fachpublikationen, die Teilnahme an Kongressen oder durch den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen weiter (z. B. zu den Themen Gesundheitserziehung und -beratung, Ernährungsberatung, Arzneimittelrecht, Homöopathie, Qualitätssicherung). Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen zum Beispiel in den Bereichen klinische Pharmazie, pharmazeutische Technologie oder klinische Chemie.
Darüber hinaus besteht für sie die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Höherqualifizierung in Form eines Zweitstudiums oder auch eines außerordentlichen Studiums an Fachhochschulen und Universitäten.
Informationen zu Weiterbildungsveranstaltungen findest du auf der Website der Österreichischen Apothekerkammer.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:
Allergie – Allergene | Allergene sind meist verschiedene sehr kleine, natürlich vorkommende Eiweißstoffe, die bei dafür anfälligen – allergischen – Menschen Abwehrreaktionen (z. B. Niesen, Husten, Halsschmerz) auslösen, z. B. durch Gräserpollen, Pilzsporen, Wiesenpflanzen, Blüten von Bäumen, aber auch Insektengifte und diverse Nahrungs- und Arzneimittel (Milch, Penicillin usw.). |
Defektur | Pharmazeutischer Fachbegriff für Inventur in Apotheken: Durchsicht und Bestandsaufnahme aller Arzneimittel, die vorrätig gehalten werden sollen. Veranlassung der rechtzeitigen Nachbestellung, Aussortieren von abgelaufenen Produkten usw. |
dispensieren | Die Zubereitung und Abgabe von Arzneimitteln. |
Dosis | Die Menge eines verabreichten Medikaments. |
Homöopathie | Die Homöopathie ist ein Heilverfahren, das auf dem Ähnlichkeitsprinzip gegründet ist. Man geht davon aus, dass Heilmittel, die beim gesunden Menschen ein bestimmtes Krankheitsbild erzeugen, beim kranken Menschen ein ähnliches Krankheitsbild heilen können. Der Name Homöopathie setzt sich aus den griechischen Wörtern homoion (ähnlich) und pathos (Leiden) zusammen und stammt von dem Entdecker der wissenschaftlichen Homöopathie, dem Arzt, Apotheker und Chemiker Dr. Samuel Hahnemann. |
Hygiene | Als Hygiene werden alle Maßnahmen bezeichnet, die dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Das betrifft die persönliche Hygiene (z. B. regelmäßiges Händewaschen) genauso wie Hygiene im Arbeitsbereich von medizinischen oder pflegenden Berufen (z. B. Sterilisation von Arbeitsgeräten, Desinfektion von Wunden), aber auch den Bereich Lebensmittel, Wohnen- und Arbeiten. |
Psychopharmaka | Oberbegriff für alle Medikamente, die in erster Linie die Psyche des Menschen beeinflussen. Die am häufigsten gebrauchten Psychopharmaka sind Antidepressiva und Neuroleptika (wirken z. B. gegen Beschwerden wie Stimmenhören und Verfolgungsängste). |
rezeptpflichtig | Arzneimittel, die nur auf ärztliche Verschreibung (gegen Vorlage eines Rezepts) abgegeben werden dürfen. |
Serum | Impfstoff |