Geologinnen und Geologen befassen sich mit der Erforschung der Erde, z. B. Erdschichten, Gesteinsformationen und der Erschließung ihrer Rohstoffe. Zu ihren Aufgabenbereichen zählen die Grundlagenforschung, die Erstellung von geologischen Karten, die Erkundung und Erschließung von neuen Rohstoffen, die Untersuchung von Baugrund und Baugesteinen sowie Standortberatungen bei Tunnel-, Straßen- und Wasserbauprojekten. Geologinnen und Geologen arbeiten bei Forschungseinrichtungen, bei Behörden oder in Unternehmen der Rohstoffgewinnung und des Tiefbaus. Ein Teil ihrer Arbeit findet im Freien statt, zum Teil auch unter anspruchsvollen klimatischen Bedingungen.
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
Für den Beruf Geologe / Geologin ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium in Geologie bzw. Erdwissenschaften erforderlich.
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist beispielsweise gegeben durch:
a) Reglementiertes Gewerbe:
Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe
b) Freier Beruf:
Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist/Journalistin, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.
ALLGEMEINE HINWEISE:
Selbstständige Tätigkeiten sind alle Tätigkeit, die du in eigener Verantwortung (also nicht angestellt), regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben willst. Für viele dieser Tätigkeiten brauchst du eine Gewerbeberechtigung. Es gibt aber auch sogenannte Freie Berufe (freiberufliche Tätigkeiten) und land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Auch für viele dieser Tätigkeiten gibt es eigene Rechtsvorschriften für die selbstständige Berufsausübung, manche können aber auch ohne besondere Voraussetzungen selbstständig ausgeübt werden.
In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (egal, ob im Rahmen eines Gewerbes, als freiberufliche Tätigkeit, im Rahmen eines Land- und forstwirtschaftlichen Betriebes) musst du diese bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt und dem zuständigen Finanzamt melden. Je nach selbstständiger Tätigkeit gibt es noch andere Meldepflichten oder Register, in die du dich eintragen musst.
Selbstständige Tätigkeiten, für die eine Gewerbeberechtigung erforderlich ist, musst du außerdem bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat) anmelden.
Unabhängig von einem oft notwendigen Befähigungsnachweis musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
Für weitere Informationen schau dir unseren Thementext Im Fokus: Selbstständigkeit an oder nutze eine der folgenden Quellen und Kontakte:
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
Geolog*innen erforschen den Aufbau und die Entwicklungsgeschichte der Erde. Ihr Forschungsfeld ist die obere Erdkruste mit ihren verschiedenen Gesteinsschichten und Gesteinsformationen. Bei den geologischen Untersuchungen werden jene Vorgänge erfasst, die im Laufe der Erdgeschichte die Zusammensetzung und das Erscheinungsbild der Erdoberfläche verändert haben, z. B. Plattentektonik, Gebirgsverwerfungen, Vulkane, Erdbeben. Geologinnen und Geologen werten ihre Beobachtungen und Messungen aus, interpretieren sie und versuchen auf diese Weise, die Entwicklung der Erde und ihrer Lebewesen nachzuvollziehen.
Die Hauptaufgabe von nahezu allen geologischen Tätigkeiten besteht in der Erstellung von geologischen Karten und Plänen, in welche die Messwerte und Untersuchungsdaten systematisch erfasst und eingetragen werden. Die Aufgabenbereiche, in denen Geolog*innen arbeiten, sind jedoch sehr vielseitig. In der Regel sind sie auf bestimmte Fachzweige der allgemeinen oder angewandten Geologie spezialisiert z. B. auf Mineralogie, Geophysik, Erdölgeologie, Paläontologie.
Geolog*innen im Fachbereich allgemeine oder historische Geologie arbeiten an Forschungsinstituten oder Universitäten und befassen sich z. B. mit Fragen des Aufbaues und der Entstehung der Strukturen der Erdkruste oder mit Fragen der Zusammensetzung, Entstehung und Verbreitung von Gesteinen und Sedimenten. Sie führen Altersbestimmungen an Gesteinen durch und erforschen ihre chemische Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften.
Geolog*innen im Bereich der angewandten Geologie sind vor allem bei der Erkundung und Erschließung von Lagerstätten (z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle, Salz) tätig. Bei Bauprojekten im Bereich des Straßen- oder Tunnelbaus prüfen sie die Eigenschaften des geologischen Untergrundes und geben Gutachten ab. Weiters wirken sie bei Maßnahmen zur Grundwassererschließung mit und befassen sich mit Problemen der Grundwasserverschmutzung, Abfallbeseitigung und Endlagerung von radioaktiven Stoffen.
Geolog*innen arbeiten mit unterschiedlichen Messinstrumenten, Gesteinsproben und Bohrkernen. Sie verwenden Laborgeräte, um die Proben zu analysieren, führen Aufzeichnungen, Statistiken und Protokolle und führen mit Computern und entsprechenden Programmen geologische Berechnungen durch (z. B. Größe von Rohstofflagerstätten). Sie lesen und schreiben geologische Gutachten, erstellen und lesen geologische Karten und verwenden dazu Geoinformationssysteme und rechnergestützten Kartenherstellungsverfahren.
Geolog*innen arbeiten in Büros und Labors von Forschungseinrichtungen, Bau- und Bergbaubetrieben, Behörden oder Universitäten. Sie sind viel im Freien tätig und dabei unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Sie sind im Team mit Berufskolleg*innen und Expertinnen und Experten aus verwandten Forschungsrichtungen z. B. mit Geograf*innen tätig und arbeiten mit technischen Fachkräften aus ihrem jeweiligen Spezialisierungsbereich z. B. mit Vermessungstechniker*innen, Bergbautechniker*innen, Bautechniker*innen, Baustatiker*innen oder Erdöltechniker*innen zusammen. Sie haben außerdem Kontakt zu ihren Auftraggebern und zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Behörden.
Der Beruf Geolog*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:
Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):
Geolog*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten Kurse und Lehrgänge zu relevanten technischen und kaufmännischen Themen.
Außerdem ist für Geolog*innen die laufende Lektüre von Fachzeitschriften, Expert*innen-Blogs, der Besuch von facheinschlägigen Seminaren, die Vernetzung bei Veranstaltungen und Kongressen und die Teilnahme an Netzwerken eine wichtige Möglichkeit, sich auf dem neuesten Stand zu halten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Höherqualifizierung in Form eines zweiten oder weiteren Bachelor-, Master- oder PhD-studiums oder ein Weiterbildungsstudium (Universitäts- oder Fachhochschullehrgänge).
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:
abteufen | Abteufen (auch: teufen) ist ein Begriff aus der Bergmannssprache und bezeichnet die Herstellung von Schächten und Bohrlöchern von oben nach unten, um Rohstofflagerstätten zu erschließen (zugänglich zu machen). |
Exkursion | Wissenschaftlich vorbereitete und unter wissenschaftlicher Leitung durchgeführte Lehr- oder Studienfahrt |
Polarlicht | Polarlichter entstehen in der Hochatmosphäre, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne in die tieferen Schichten der Atmosphäre vordringen und dort die Luftmoleküle zum Leuchten bringen. |
Topographie | Beschreibung und Darstellung von geographischen Lagen und Schichten. |