Für die Milchgewinnung und die Milchqualität bestehen strenge Vorschriften und Auflagen. Hofberater*innen kontrollieren die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsvorschriften beim Melken und überprüfen die Qualität der gewonnenen Milch. Erste Prüfungen (Geruch, Geschmack) nehmen sie direkt am Hof vor, weitere Untersuchungen führen sie in Labors durch. Sie werten die Proben aus, schreiben Protokolle und melden eventuelle Mängel an die Behörden weiter. Außerdem beraten die Hofberater*innen die Landwirt*innen bei der Haltung der Kühe. Sie sind bei Molkereigenossenschaften, Kammern und Behörden angestellt.
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
Eine Vorausbildung in einem landwirtschaftlichen Lehrberuf (siehe vor allem Berufe im Bereich der Molkerei- und Käsereiwirtschaft wie Molkerei- und Käsereiwirtschaft (Lehrberuf), Milchtechnologie (Lehrberuf)) bzw. die Absolvierung von landwirtschaftlichen Schulen ist Voraussetzung.
Im Rahmen der innerbetrieblichen Ausbildung werden Hofberater*innen in einem 3-wöchigen Grundkurs sowie in Fortbildungskursen an der Bundesanstalt für Milchwirtschaft in Wolfpassing ausgebildet.
Folgende Auflistung bietet einen Überblick über Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft. Zusätzlich zu der landwirtschaftlichen Grundausbildung werden an vielen Standorten unterschiedliche Schwerpunktsetzungen angeboten, z. B. Rinderzucht, Grünraumgestaltung, Tourismus, Gästebetreuung, Soziale Dienste etc.
Wichtige Ausbildungsinhalte:
ALLGEMEINE HINWEISE:
Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.
Weitere Informationen und Kontakte:
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
Der Beruf „Hofberater*in“ wurde von den Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereigenossenschaften eingerichtet, um sicher zu stellen, dass in den landwirtschaftlichen Betrieben die strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften im Rahmen der Milchgewinnung eingehalten werden und die an die Molkereien angelieferte Milch von einwandfreier Qualität, d. h. frei von Krankheitsträgern und Schadstoffen ist.
Hofberater*innen besuchen die in ihrem Bezirk liegenden landwirtschaftlichen Betriebe in regelmäßigen Abständen. Der Aufgabenbereich der Hofberater*innen umfasst Beratungs- und Kontrolltätigkeiten im Bereich der Haltung und Fütterung von Milchkühen, der Melkhygiene und der Milchbehandlung direkt am Hof (z. B. Abfüllen in Kannen). Hofberater*innen überprüfen die Rohmilch auf ihre bakteriologische Beschaffenheit und ihren Fett- und Eiweißgehalt. Sie führen einfache Prüfungen am Hof durch wie z. B. Geschmacks- und Geruchsprüfungen, durch die sie bestimmte Mängel (z. B. salzige, bittere, schleimige Eigenschaften) oder Farbfehler an der frisch gemolkenen Milch feststellen.
Die Hauptuntersuchung erfolgt im Labor von Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereien. Die Hofberater*innen entnehmen Milchproben, untersuchen sie auf bestimmte Merkmale (z. B. Fettgehalt, Eiweißgehalt, Verunreinigungen), werten die Proben aus und protokollieren die Ergebnisse.
Im Rahmen der Kontrollaufgaben prüfen die Hofberater*innen Melkmaschinen, Melkanlagen und Stallreinigungsanlagen und beurteilen ihren technischen und hygienischen Zustand. Sie untersuchen das Milchgeschirr und stellen fest, ob z. B. Euterpapier (zum Abwischen des Euters) beim Melkvorgang verwendet wird. Sie untersuchen die Stallungen hinsichtlich ihrer Sauberkeit und überprüfen die Zusammensetzung der Futtermittel. Hofberater*innen informieren die Landwirt*innen über technische Neuerungen auf dem Gebiet der Milchgewinnung und empfehlen Maßnahmen zur Behebung festgestellter Mängel. Sie führen ein Protokollbuch, in dem sie neben Datum und Namen des Hofes den Gegenstand der Beratung, etwaige Mängel sowie Maßnahmen zur Behebung der Mängel festhalten.
HofberaterInnen verwenden für ihre Beratungs- und Kontrolltätigkeiten bei den landwirtschaftlichen Betrieben Informationsmaterial (Broschüren, DVD’s etc.), Protokollbücher, Probenmaterial und -gefäße fürs Labor.
Im Labor hantieren sie mit Proben, Chemikalien, Laborgeräten und -apparaturen (Glaskolben, Reagenzgläser, Pipetten etc.) und elektronischen Messgeräten (Laborcomputer, Analysegeräte etc.). Bei der Dokumentation und anderen organisatorischen Tätigkeiten setzen sie moderne Kommunikations- und Informationssysteme wie Computer- und Telefonanlagen, Kopierer, Scanner, E-Mail, Internet usw. ein. Sie arbeiten dabei mit aktuellen Statistik-, Textverarbeitungs- und Kalkulationsprogrammen.
Hofberater*innen besuchen die landwirtschaftlichen Betriebe in ihrem Zuständigkeitsbereich vor Ort und arbeiten sowohl in Labors von Milchverarbeitungsbetrieben und Molkereien als auch in Büros von Kammern und Behörden. Sie stehen in Kontakt mit den Betreiber*innen von landwirtschaftlichen Betrieben (siehe Landwirt*in) und arbeiten im Team mit Laborfachkräften und Mitarbeiter*innen von Molkereigenossenschaften, Kammern und Behörden zusammen.
Hofberater*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Hofberater*innen:
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:
desinfizieren | Ist das Setzen von Maßnahmen, bei der die Zahl der Infektionserreger/Keime so weit reduziert wird, dass eine Übertragung der Keime weitgehend ausgeschlossen werden kann. |
Pasteurisieren | Hitzeverfahren zum Haltbarmachen von Lebensmitteln, vor allem von Milch. Das Verfahren ist nach dem Erfinder, dem französischen Chemiker Louis Pasteur benannt. Diese Methode gilt als die beste, um Keimfreiheit zu gewährleisten. Bei der Hitzebehandlung gehen aber auch Geschmack und viele wertvolle Vitamine verloren. |
sterilisieren |
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