Fertigteilhausbauer*innen arbeiten von der Kundenberatung bis zur Montage der Fertigteile vor Ort beim Hausbau mit. Sie setzen vorgefertigte Bauteile nach Plan zu Fertigteilhäusern zusammen und müssen dazu Baupläne richtig lesen und eine Vielzahl an Werkzeugen und Maschinen (Hämmer, Bohr- und Schweißgeräten, Sägen, bis hin zu computergesteuerten Produktionsmaschinen) sachgemäß verwenden. Fertigteilhausbauer*innen wenden Verbindungstechniken (z. B. Schrauben, Leimen) an und führen Oberflächenbehandlungen (z. B. Imprägnieren, Schleifen) durch. Sie sind im Bereich der Herstellung in Werkhallen und im Bereich der Montage auf den Baustellen tätig und arbeiten mit Berufskolleginnen und -kollegen und mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bauwesens zusammen.
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.
Und so geht es:
Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.
Wie funktioniert die Vorbereitung?
Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.
Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.
Link: Häufig gestellte Fragen!
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:
a) Rechtskraftgewerbe:
b) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:
Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
Rechtskraftgewerbe sind reglementierte Gewerbe, bei denen die Zuverlässigkeit des Gewerbeanmelders/der Gewerbeanmelderin durch die Gewerbebehörde (Bezirksverwaltungsbehörde bzw. Magistrat) geprüft und festgestellt wird.
Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe
c) Freies Gewerbe:
Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.
Liste der Freien Gewerbe:
ALLGEMEINE HINWEISE:
Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
Weitere Informationen und Kontakte:
Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.
Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
Fertigteilhausbauer*innen stellen Bauteile von Fertigteilhäusern her und montieren diese. Im Unterschied zu den Arbeitsverfahren in der Baubranche (z. B. Aufziehen von Wänden mit Ziegelsteinen) werden bei der Fertigteilbauweise die Hauselemente im Werk produziert und auf der Baustelle in kurzer Zeit zu fertigen Gebäuden montiert.
Bei der Herstellung von Fertigteilen bearbeiten sie verschiedene Plattenwerkstoffe (z. B. Holz-, Kunststoff- oder Metallplatten) durch Messen, Anreißen, Hobeln, Sägen, Bohren, Fräsen, Feilen Schleifen oder Schweißen. Sie verbinden die Werkteile durch Fügen, Dübeln, Zinken, Nageln oder Nieten. Bei der vollautomatischen Produktion von Fertigteilen mittels computergestützter (CNC-) Maschinen und Anlagen bedienen und überwachen sie die Fertigungsvorgänge und führen an den hergestellten Teilen verschiedene Qualitätskontrollen und Nachbehandlungsarbeiten durch. Sie berechnen den Materialbedarf, wählen die erforderlichen Rohmaterialien und Hilfsstoffe aus und stellen die automatisierten Anlagen ein. Bei Störungen greifen sie ein, suchen die Ursache für Fehler oder Qualitätsverluste und beheben die Störung.
Für die Montage der Fertigteile auf der Baustelle organisieren und begleiten sie den Transport der Bauteile zum Einsatzort. Auf den Baustellen ihrer Kundinnen/Kunden setzen sie die Fertigteile auf das von Maurer*innen und anderen Baufachkräften vorgefertigte Fundament auf bzw. stellen selbst Unterkonstruktionen her. Nach Skizzen, Plänen und technischen Vorgaben stellen sie die Wandelemente auf und montieren und befestigen Decken- und Dachkonstruktionen. Sie stellen Anschluss- und Bewegungsfugen her, verlegen und verarbeiten Leichtbauteile und bringen Dämmstoffe zum Beispiel zum Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz an. Im Bereich Innenausbau legen sie Holzfußböden, bauen ebenfalls vorgefertigte Treppen, Wand- und Deckenverkleidungen, Türen und Fenster ein oder montieren Decken- und Wandverkleidungen.
Fertigteilhausbauer*innen hantieren bei ihrer Arbeit mit Maschinen und Werkzeugen, wie z. B. Bohrmaschinen, Schweißgeräten, Fräsen, Feilen, Schraubenziehern, Hämmern, Sägen und sie bedienen in der Fertigung computergesteuerte Maschinen und Anlagen (CNC-Maschinen). Sie lesen Konstruktions- und Baupläne. Vor allem auf den Baustellen tragen Fertigteilhausbauer*innen Schutzhelme, Arbeitshandschuhe und festes Schuhwerk.
Fertigteilhausbauer*innen arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen von Fertigteilhausbauunternehmen sowie auf Baustellen meist für Einfamilienhäuser. Auf den Baustellen sind sie Witterungsbedingungen wie Hitze, Nässe oder Kälte sowie Lärm und Staub ausgesetzt. Sie müssen auch auf Baustellengerüsten arbeiten und sollten daher trittsicher und schwindelfrei sein.
Fertigteilhausbauer*innen arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen und mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Baugewerbes zusammen, siehe z. B. Tischlerei (Lehrberuf), Maurer*in (Lehrberuf), Dachdecker*in (Lehrberuf), oder Bautechniker*in.
Der Beruf Fertigteilhausbauer*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:
Fertigteilhausbauer*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Der Baubereich generell ist saisonalen und konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt. Weiterbildung kann nicht nur das Einkommen verbessern, sondern auch vor (Saison-)Arbeitslosigkeit schützen.
Weiterbildungseinrichtungen wie das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten Kurse und Lehrgänge zu vielen relevanten Themen. Die jeweiligen Landesinnungen der Wirtschaftskammer bieten Seminare und Kurse über neue Techniken und Produkte. Im Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege – Kartause Mauerbach (NÖ) finden Kurse und Seminare im Bereich Althaussanierung und Denkmalschutz statt. Im Lehrbauhof Ost, (NÖ) werden Kurse über Altstadterhaltung und spezielle Althaustechniken angeboten, die auch für Fertigteilhausbauer*innen interessant sein können.
Viele Unternehmen für Fertigteilhausbau führen außerdem regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Herstellerbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.
Auf der Webseite der Bauakademie Österreich (www.bauakdemie.at) findest du umfangreiche Informationen über die Zugangs- und Entwicklungsmöglichkeiten (Karrierewege) im Baubereich.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (Höhere Technische Lehranstalten, HTLs). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:
Bauökologie | Die Bauökologie befasst sich mit Umweltfragen im Baubereich, z. B. hinsichtlich umweltverträglicher Baustoffe, umweltverträglicher Energieplanung (z. B. Solarenergie), umweltverträglicher Abfalltechnik usw. |
Bauträger | Bauträger sind Unternehmen, die Grundstücke erwerben und darauf Häuser, Wohnungen, Bürogebäude etc. schlüsselfertig bauen. Diese Objekte werden dann wieder zum Kauf oder zur Miete angeboten. |
BIM | Mit Hilfe von BIM - Building Information Modeling (Gebäudedaten-Modellierung) wird ein digitales Modell eines Bauprojektes bzw. bestehenden Gebäudes erstellt. Planung, Errichtung sowie Betrieb können digital dargestellt, administriert, koordiniert und dokumentiert werden. Alle Gewerbe, die am Bauvorhaben beteiligt sind (Architekt*innen, Baumeister*innen, Haustechniker*innen, Facility Manager*innen usw.), können gemeinsam an dem digitalen Modell arbeiten. |
entgraten | Beim Entgraten werden scharfe Kanten, die bei einem Bearbeitungs- oder Herstellungsvorgang entstanden sind, entfernt (z. B. an Metallen, Beton, Mauerwerk). Auch Auffaserungen oder Splitter von metallischen Werkstücken werden durch Bürsten, Feilen, Schleifen, Fräsen, Gleitschleifen, thermisches Entgraten (z. B. Thermal Explosion Machining, TEM), elektrochemisches Entgraten, Hochdruckwasserstrahlentgraten, Druckfließen (DFL) oder Schneiden entfernt. |
imprägnieren | Imprägnieren ist eine Behandlung von Materialien wie zum Beispiel Textilien, Leder oder Holz, damit diese vor Schmutz, Wasser oder Sonne geschützt werden. |
Organische Dämmstoffe | natürliche Dämmmaterialien wie beispielsweise Kork, Sägespäne, Baumwolle oder Zellulose. |
Schalungen | Schalungen sind Formen aus Holz, Baustahl oder Kunststoff, die mit flüssigem Beton gefüllt werden. |